Gerade im Winter sind Saisonkräfte gefragt wie nie. Diesmal jedoch nicht als Import für den Tourismus in Tirol, sondern als Exportartikel vom Mieminger Plateau. Eine 32 Meter Fichte aus Obsteig hat heuer den Jackpot der Weihnachtsbäume geknackt und ist die Attraktion beim Weihnachtsmarkt in Frankfurt.
Die Touristiker freuen sich über diesen hohen Werbeeffekt, während Naturschützer die Entwicklung skeptisch beobachten und den Nadelprofi lieber in heimischen Gefilden sehen würden. Dieser Export heimischer Vorzeigeprodukte ist wörtlich „rausgschmissenen Geld der Bildungspolitik“.
Die Argumente sind durchaus nachvollziehbar, müssen doch österreichische Steuerzahler für Baumschule und Erziehung aufkommen. Die Investition in unsere Zukunft steht nun von tausenden Glühlampen erhellt in der deutschen Millionenstadt, weil die Jobaussichten für eine hochentwickelte 32 Meter Fichte in Tirol einfach zu gering sind
Das AMS ist dieser Entwicklung wegen besorgt und bemüht sich bereits für die Zukunft, arbeitslosen Weihnachstbäumen über 20 Metern eine Umschulung zum Maibaum zuzusagen. Ein Sprecher der Holzindustrie belächeln dieses Vorgehen mit dem Argument: „Wenns heutzutage keine Betonschwellen nit geben würd, tät über dei nutzlosen Bretter der Zug foahrn!“
Uns bleibt nur zu hoffen, dass die Obsteiger Fichte eine steile Karriere im Ausland machen wird und später ihre Erfahrungen als Gastdozent an heimischen Baumschulen weitergeben kann.
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