Passend zu diesem Beitrag nennt sich diese Seite Konsumkinder. Mit diesem Namen bin ich schon länger nicht mehr 100% glücklich, aber das ist ein anderes Thema. Im Namen steht das wunderbare Wörtchen „Konsum“. Das Konsumieren. Dieser Beitrag ist eine Reflexion zu meinem eigenen Medienkonsum.
Konsument oder Produzent?
Ich produziere nicht mehr. Ich bin nur mehr Konsument aber kein Produzent mehr. Ich konsumiere unheimlich viele Produkte und kann mit diesen gar nicht mehr produktiv arbeiten. Am Ende des Tages habe ich unzählige Seiten, Beiträge und Artikel konsumiert aber nichts selber geschaffen, nichts produziert.
Gut, ich muss ja zum Geld verdienen auch ein wenig arbeiten und dort werde ich schon produktiv. Ich produziere täglich grafische Arbeiten. Diese werden meistens gedruckt und dann wieder von anderen konsumiert. Gut, so ist der Kreislauf.
Wenn ich hier vom Produzieren schreibe, meine ich aber nicht Auftragsarbeiten, sondern eigene Kreationen, eigene Ideen. Beim Konsumieren entscheide ich ja auch frei, was ich machen möchte, nur beim Produzieren erstelle ich zur Zeit ausschließlich Auftragsarbeiten.
Ein Zeitproblem
Wie so oft ist es eine Frage der Zeit. Die 24 Stunden sind dicht gefüllt. Bereits letztes Jahr habe ich für kurze Zeit meine täglichen Aktivitäten getrackt mit genau diesem Hintergedanken: Wieviel meiner Zeit konsumiere ich, wieviel produziere ich? Das Ergebnis war erschreckend, ich habe mein Time-Tracking rasch wieder abgebrochen.
Eines meiner Ziele ist es durchaus diese oder auch andere Seiten voran zu bringen. Aus dem Spaß- und Hobbyprojekt vor zehn Jahren habe ich mir in den letzten Jahren immer wieder einen verbissenen Druck auferlegt: Diese Seite muss erfolgreich werden! Das geht aber nicht. Man kann nix so erzwingen. Dieser Zwang sollte weichen und einer selbstverständlichen Routine folgen. Es soll Spaß machen hier zu schreiben. Dann immer wieder die gleiche Frage: Diese Seite hier? Eine andere starten? Welche Inhalte? Immer der gleiche Semmel, der mich vom Schreiben abhält. Ja, ja der alte Spruch: „Einfach anfangen“, “ Halbgemacht ist besser als nicht“ oder so ähnlich. Der kleine böse Halbperfektionist in mir.
Produzieren statt konsumieren. Es ist noch früher Morgen, trotzdem habe ich bereits sämtliche Feeds bei Feedly durch, den standard intensiv überflogen und im Zug eine Zeitschrift gelesen. Ich habe bereits ausreichend konsumiert.
Für eine Ökonomie des nachhaltigen Medienkonsums
Das Schreiben dieses Beitrags hat sicher noch nicht so viel Zeit benötigt, wie ich mit dem Lesen der anderen Inhalte verbraucht habe. Meine Ökonomie des Konsums, muss ein Ausgleich zwischen Konsum und Produktion sein. Sozusagen ein Nachhaltiger Konsum, indem ich mindesten gleichviel produziere, wie ich konsumiere. Natürlich muss auch die Qualität eine Ähnliche sein: Ich darf keinen Clickbait produzieren, wenn ich sehr gehaltvolle Beiträge konsumiere. Beiträge brauchen Recherche. Das ist auch ok, wenn gute Inhalte Recherche benötigen ist das gut so. Aber nur Surfen, des Surfen wegen: Nein!
Das ist durchaus eine mächtige Herausforderung aber sie ist nur konsequent, wenn man es nie geschafft hat, seinen Vorsatz regelmäßig zu publizieren einzuhalten.
Es gibt Phasen in denen entstehen viele Beiträge, dann ist wieder lange Zeit Ruhe im Gestrüpp. In den 4516 Tagen, an denen diese Seite jetzt online ist, habe ich 1253 Beiträge veröffentlicht. Das ist ein Beitrag alle 3,6 Tage. Der Durchschnitt ist auf die gesamte Zeit gesehen sehr ok. Wenn ich mir die Häufung allerdings ansehe, gibt es ordentliche Beitragsberge in gewissen Zeiträumen. Das ist schlecht.
So, genug der Worte, mit diesem Klick habe ich wieder etwas produziert *klick*
Ich wünsche Euch ein feines Wochenende.