Kaum aus den Silvesterfeierlichkeiten zurück brüllt bereits die Arbeit und ein wackeres Team von Konsumkindern hatte die Aufgabe einen Gebrauchtrodeltest durchzuführen.
Testgebiet war die berüchtigte Rodelbahn in Rinn bei Innsbruck, zu Testen waren vier Rodeln unterschiedlichster Hersteller und Einsatzgebiete.
Nach einem mühseligen eineinhalbstunden Aufstieg mit Blick auf das nahe Innsbruck hatte das…
…Testteam eine zufällig sehr günstig gelegene Hütte erreicht um eine erste Bilanz zu ziehen und sich Mut anzutrinken. Nachdem die unmöglich einzuhaltende Abfahrtsreihenfolge beschlossen wurde startete das Testteam mit schwankenden Schritten zur Aufgabe.
Von den Testfahrten dürfen aus datenschutztechnischen Gründen keine Bilder veröffentlicht werden, die Testrodeln sind hier nach der erfolgreichen Abfahrt zu sehen:
Modell 1: Snowfall GTI, Bj. 1998, verflucht tiefergelegt, daher für Männer im Schritt wegen der Schneeverwehungen in hohem Tempo etwas nervend (Gemächtunterkühlungsgefahr). Extrem schnell; Nachteil: Weder Radio noch Unterbodenbeleuchtung. Zielgruppe: Powermachos, die bei der Hüttengaudi zu kurz gekommen sind und auf der Piste Schneehäschen einsammeln wollen. Testergebniss: Leider etwas zu schnell, Zeitverhältniss Aufstieg/Abfahrt ist vollkommen unsinnig. Nur für Gegenden mit Liften geeignet.
Modell 2: Doppelsitzer „Zweisamkeit“, Bj. 1988, langsam und gefährlich; Für Pärchen die sich noch näher kommen wollen bestens geeignet. Durch die Hochlage der massiven Holzverstrebungen ist die Kurvenlage sehr labil. Folge: Engere Kurven enden meist in Schneewächten und sind die ideale Voraussetzung für (zufällige) Annäherungsversuche. Vorteile: Im Notfall als Bar oder Notbiwag nutzbar. Nachteile: Extrem schwer, was das Berghochwuchten zu einem echten Kraftakt macht.
Modell 3: Retrodesignrodel „Davos“, Bj. 2003, Designerrodel im Stile der frühen 50er. Extrem trendy, klein und wendig. Der Hingucker auf jeder besseren Piste. Wer mit diesem Ding vor der nächstbesten Skihütte parkt ist der King. Leider muss er die Hütte wieder allein verlassen, da „Davos“ nur ein Einsitzer ist. Massiver Nachteil: Wie man sieht gibt es keinerlei Arschdämpfung. Die Folgen: Schwere Gesäßblessuren nach Schlaglöchern und pro Woche ist aus gesundheitlichen Gründen laut Anleitung nur eine einzige Abfahrt empfehlenswert. Keck: Die roten Signalhörnchen am Bug der Rodel.
Modell 4: Mazda 626 „Family“, Bj. 1992, Für die kleine Familie, die dringend eine Rodel brauchen, sich aus Kostengründen aber keine bessere leisten kann. Bei zwei Kindern wirds eng, ein Anhänger ist allerdings optional erhältlich. In jeder Hinsicht Durchschnitt; Wer mit diesem Ding rodeln geht braucht nicht zu erwarten, dass der Tag in Erinnerung bleiben wird. Rodeln des Rodelns wegen, mehr auch nicht. Jedes Wort mehr wäre vergebens. Sorry. Scheiss Ding.
Resümee: Gebrauchtrodeln sind gerade nach Weihnachten der Renner und überall kostengünstig zu erwerben. Doch beim Kauf sollte auf eine Testfahrt bestanden werden. Bitte achten Sie gerade bei billigen Rodeln auf etwaige Detailmängel, die auf der Piste zu manchen Überraschungen führen können. Im Notfall kaufen sie besser beim Fachhandel und nicht über dubiose Zeitungsannoncen oder per Internet. Bei weiteren Fragen stehen unsere Rodelexperten noch bis 21:00 Uhr zur Verfügung.