Liebe Leser, wie hausmasta bereits kommentierte sind wir tatsächlich schon seit etlichen Tagen wieder in Salzburg bzw. in Innsbruck eingetrudelt.
Die Forschungsexpedition war, wie nicht anders zu erwarten, ein voller Erfolg. Einige Teilbereiche der Naturwissenschaftlichen Literatur müssen ab heute komplett umgeschrieben werden. Bitte lest dazu den fachlichen Exkurs meines Kollegen hausmasta, der die wichtigsten Punkte in seinem Blog zusammen gefasst hat. Ein Dank auch unserem Forschungsfreund und ehemaligen Leidensgenossen Nugob, der dankenswerterweise seinen Senf selbst aus Neuseeland erfolgreich bis nach Österreich schütten kann. Ohne diese Fachdiskussion wäre die Forschung um eine Facettte ärmer.
Doch nun zu einem kurzen Stimmungsbericht aus meinem Reisetagebuch:
Als ich am Spätabend des 15. Dezember erstmals wieder die Augen öffnen konnte, realisierte ich, dass meine Lungen bereits seit mehr als sieben Tagen den Hauch des senilen Löwen einsogen, der nur wenige Zentimeter vor mir rumlungerte und mich sabbernd angaffte.
Was war geschehen? Keine Ahnung, eines aber war gewiss: Ich konnte nicht an dieser Situation schuld sein. Mit größter Wahrscheinlichkeit hatte mich die betörende, tschechische Stewardess unter dem Einflüss alkoholischer Getränke nicht nur in den mental-physischen Standby gesetzt, sondern auch durchaus real mitten in die Masai Mara plaziert.
Warum sie dies getan hatte war mir nicht nur schleierhaft, sondern im Moment des Anblickes eines über acht Meter großen Löwen auch relativ egal. Mein Tagesziel für heute war klar: Flucht! Mit einem geschickten Ablenkungsmanöver (fragt nicht!) konnte ich dem Halskrausenträger entwischen und nach einer wilden Verfolgungsjagd marodierenden Nasshörnern und rumtrötenden Elefanten entkommen und wurde schließlich in einem kleinen Dorf liebevoll aufgenommen.
Wenige Tage später sprach ich fließend Kisuaheli und konnte meinen Bewachern die spannenden Geschichten um Andreas Hofer näher bringen.
Natürlich verliebte sich nach diesen wunderbaren Erzählungen die hübscheste Frau des Dorfes spontan in mich. Glücklicherweise war sie die Tochter des Stammesführers, was meine Situation vor Ort erheblich erleichterte, da ich nun nicht mehr mit dem Kopf nach unten schlafen musste, sondern die herrlichen Sonnenuntergäne aufrecht neben ihr sitzend beobachten durfte.
Nach einigen Wochen hatte ich genug vom Sonnenuntergehen und half dem Stamm bei der Einführung einer zukunftsträchtigen Lösung für ihr Handelsdefizit und erdachte ein ausgeklügeltes System um Handelsbarrieren und Zölle zwischen den Stämmen abzuschaffen und eine Art Freihandelszone in der Serengeti zu errichten. Nach weiteren Überlegungen zur Schaffung einer „Globalisierung im Kleinen“ waren die Anwohner so unglaublich begeistert von meinen Taten, dass sie mir erlaubten den Stamm für immer zu verlassen.
Da nach meinen Berechnungen das Weihnachtsfest bereits vor mehr als zwei Monaten vorüber war, musste ich mich nun etwas beeilen um rechtzeitig zu Weihnachten daheim zu sein. Mit Hilfe der sehr praktischen Zeitverschiebung zwischen Kenja und Tirol würde ich es noch rechtzeitig in die weihnachtlichen Stube schaffen um dort schöne Lieder zu trällern und mit Karschonksen überschüttet zu werden, während ich Keksemampfend meine Abenteuer erzählen würde.
Leider wurde ich etwas in die Irre geführt: auf die Frage nach Schnee und Bergen landete ich auf dem Kilimandscharo, wo ich wenigstens die von uns bestellte Ziege gefunden habe. Ich verfasste einen kurzen Beschwerdebrief, da die Ziege eigentlich für unsere Andenüberquerung gedacht war und somit nichts auf den Kilimandscharo verloren hatte, doch dem lokale Ziegenpeter waren meine Einwände ziemlich egal. Er ignorierte mich recht erfolgreich woraufhin ich und die Ziege Richtung Norden trotteten.
Ich will an dieser Stelle nicht näher auf die Zeitverschiebung eingehen, aber nach weiteren vier Wochen auf dieser Ziege (es war bereits eine Ersatzziege, da ich die Erste kurz hinter der Äthiopischen Grenze einem tollwütigen Kamel in den Rachen werfen musste) erreichte ich rechtzeitig vor Weihnachten die Insel Lampedusa, wo man mich aber sofort wieder Richtung Tunesien abschieben wollte. Nachdem ich den italienischen Zöllner von meiner, und der Echtheit meines nagelneuen EU-Passes überzeugt hatte, sowie einen Asylantrag für meine Ziege einreichte, setzte man mich mit einer Gruppe Münchner Mauretanier in den Regionalzug Richtung Bozen.
Die Ziege verließ uns in Franzensfeste um von dort aus in Richtung Seiser Alm zu trampen. Wir tauschten noch unsere Emailadressen aus und verabredeten ein Treffen im nächsten Sommer. Die Mauretanier spielten mit ihren Kallebassen zum Abschied eine Afrikanische Version von „Junge komm bald wieder“ und weinten mit großer Traurigkeit, in die ich bei diesen ungewohnten Klängen sofort miteinstimmen musste.
An dieser Stelle muss ich nun aber sofort enden, da ich gerade wieder eine bewusstseinserweiternde Halluzination wegen meiner Malariaprophylaxe bekomme und besser unsere naturwissenschafltichen Skizzen über die Afrikanische Tierwelt in Szene setzte:
Hausmasta meint
So. Jetzt ist hoffentlich jedem klar, was ich in diesem Urlaub mit dem Wahnsinnigen durchmachen musste.
Kinder ich sag’s Euch: Hände weg von billigen Malariaprofylaxen. Ein zweiwöchiger LSD-Trip ist ein Dreck dagegen. Ich mühe mich da mit hochwissenschaftlichen Experimenten ab und das restliche ein-Mann Expeditionsteam halluziniert in der Gegend herum. Am Anfang war es ja noch lustig aber irgendwann habe ich dann doch ein wenig Angst bekommen.
Ob die Konsumkinder jemals wieder resozialisiert werden können wissen wohl nur die grünen Kängurus.
kindchenschema meint
Warum habt ihr Idioten eigentlich in meiner Abwesenheit den Himmel grün angemalt und zwei gelbe Dächer kopfüber in die Altstadt gehängt?
Hab ich Euch schon erzählt wie ich den Bürgermeister von Mogadischu überzeugen wollte die Flagge von Somalia symbolisiere den verlorenen Stern der EU-Flagge und man solle doch sofort diplomatische Beziehungen mit jederman aufnehmen?