Wer kennt nicht DEN Klassiker der Verkehrszeichensemantik. Das Bauamt der Stadt Innsbruck muss sich üblicherweise auch auf dieses etwas beschränkte Standardrepertoire der Österreichischen Verkehrszeichen beschränken, ist aber in der flexiblen Anwendung bestehender Strukturen anderen Bauämtern bei weitem überlegen.
Das praktische Beispiel zeigt die Fußgängerumleitung am Innrain zwischen Fernwärme-UFO-Haus und dem antiken chemischen Institut der Uni Innsbruck. Baustellenbedingt kann der Hut-Onkel mit dem kleinen Mädchen den Gehweg nicht benutzen, beiden wird von behördlicher Seite nahegelegt, die Straßenseite zu wechseln. Da der Innrain an dieser Stelle eine der übelsten Rennstrecken der Stadt ist (wahrscheinlich bedingt durch die unabsichtliche Ähnlichkeit mit wildromantischen Rennstrecken diverser Konsolenracer) sinkt die Überlebenschance beim Überschreiten allerdings massiv.
Vor allem Hut tragende Onkels mit Mädchen sind durch den oftmals nicht gänzlich synchronisierten Schritt-Takt massiv benachteiligt, geradezu letal bedroht. Dem Onkel wird mit diesem Schild vom Bauamt daher nahegelegt, das Mädchen kurzerhand über dem Kopf tragend auf die gegenüberliegende Straßenseite zu befördern.
Obwohl ein Team der Konsumkinder unglaubliche zwei Minuten die betreffende Stelle beobachtete, ist es uns leider nicht gelungen, ein über dem Kopf eines Hut tragenden Onkels schwebendes junges Mädchen zu beobachten.
Falls einer der Leser ein ähnliches Phänomen in anderen Städten beobachten sollte (obwohl wahrscheinlich kein anderes Bauamt so schlau ist wie das Innsbrucker) würden wir uns über einen Kommentar sehr freuen.