Ein kurzer, erster Erfahrungsbericht
Amazons neuester eReader, der Kindle 4lag heuer unter dem Redaktionsweihnachtsbaum. Nach der zügigen Einrichtung wurde der Speicher sofort mit zwei Büchern gefüllt: Nerd Attack!: Eine Geschichte der digitalen Welt vom C64 bis zu Twitter und Facebook und Umberto Eco – Der Friedhof in Prag

Handling
Der Reader ist beeindruckend kompakt und klein. Dementsprechend groß müsste wohl die Schrift eingestellt sein. Geirrt: Die Schrift kann in der Größe optimal auf Lesedistanz eingestellt werden. In meinem Fall der zweitkleinste Schriftgrad, der für meinen Leseabstand wirklich optimal funktioniert.Den Akku musste ich inzwischen auch schon das zweite Mal füllen und das nach über zwei Monaten. Ich gebe allerdings zu im Jänner nicht allzuviel Zeit zum Lesen gefunden zu haben. Für einen ausgedehnten Urlaub sollte die Akkulaufzeit locker reichen.Die Akkuleistung ist ok
Eine Hülle habe ich leider bis heute nicht, meist ist der Kindle aber auch am Nachtkästchen untergebracht, die erste große Reise wird er nächste Woche bestreiten müssen. Das Lesen im Bett ist sehr fein, da der kleine eReader kaum ins Gewicht fällt und auch schwere Literatur so kein Problem ist. Einzig ein gutes Nachtlämpchen ist nötig um bei allzuspannender Literatur den Bettnachbarn nicht aufzuwecken. Die Kindlehülle mit Leselämpchen ist mit 50 Euro ein wenig zu teuer, mal sehen ob Ikea nicht eine günstigere Alternative hat (wenn auch nicht mobil).
Innere Werte
Die bisher gelesenen Bücher sind leider von sehr unterschiedlicher Qualität. Nicht nur die Zeilen- und Seitenbrüche sind typografisch sehr mangelhaft umgesetzt auch Bilder und Grafiken sind qualitativ sehr schlecht. Bücher mit vielen Tabellen etc. sind wohl in der hölzernen Analogausführung besser geeignet.

Passagen zu markieren funktioniert mit der Cursorsteuerung sehr gut, Die Tastatur des Kindle Keyboard wird kaum vermisst. Das einzige Mal Text eingegeben hab ich beim Erstellen einiger Ordner. Kein Problem also. Der Kindle ist ja schließlich zum Lesen gemacht.
Resümee
Zusammenfassend war der Kauf eine gute Anschaffung, auch wenn ein gänzlicher Ersatz der Holzbücher bei mir nicht kommen wird. Gerade bei Büchern, die neben dem Text auch Grafiken und Diagramme beinhalten, ist die Druckfassung sicher besser geeignet. Die große Stärke des Kindle sind sicher lange Zugfahrten und Urlaube.

Die Bindung an Amazon ist ein zweischneidiges Schwert: Einerseits ist Kauf und Handling supereinfach, andererseits ist das Buch nicht weiterverwertbar. Weder kann man das Buch einem Freund leihen, noch am Flohmarkt weiterverscherbeln. Zudem habe ich ein wirklich gutes Buch gerne in meinem Regal stehen. Undenkbar Die 13 1/2 Leben des Käpt’n Blaubär von Walter Moers nur am Kindle zu haben und nicht verleihbar im Bücherregal.
Wenn der Büchersatz noch hübscher wird und Möglichkeiten zur Weiterverwendung gefunden sind, wird meine digitale Büchersammlung sicher rascher wachsen. Ein Tipp: Den Blog Kindlepost sollte man stets genau verfolgen, da dort immer wieder günstige Bücher und Aktionen zu finden sind.