Als Allererstes: Ich wollte nicht hin! ich wurde gezwungen durch meine Neugierde und die Tatsache, dass ich um halb zehn Uhr morgens durch vier Panzer aus meinem Bett geworfen wurde als diese vor meinem Haus geparkt haben.
Als ich schließlich neugierig wurde was vor meinem Haus passiert, beschloss ich Milch kaufen zu gehen. Man bemerke nebenbei, dass ich gestern auf einem Sponsionsfest war (sehr lange) und daher heute nach dem Aufstehen kein Zeitgefühl mehr hatte.
Es hätte ja durchaus sein können, dass ich durch das Feschtle mehreren Wochen verschlafen habe und die Wahrscheinlichkeit, dass sich Österreich spontan in einen Nachbarschaftskrieg mit Liechtenstein verwickelt hat ist nicht so von der Hand zu weisen. Es war also bitter nötig Gewissheit über die friedlichen Absichten der Panzerclique vor dem Fenster zu bekommen.
Und siehe da: Die lieben Leute hatten anscheinend tatsächlich die Aufgabe mein Haus zu bewachen, was ja nicht so ungut von ihnen ist. Einige Schritte weiter entdeckte ich einige Kollegen der Herren Panzerfahrer. Leider traute ich mich nicht mit ihnen zu sprechen, da sie irgendwelche rituellen Bemalungen im Gesicht hatten.
Auf meinem Weg in die Innenstadt begegneten mir unter anderem auch einige frühe Wintersportbegeisterte im Gruppenpartnerlook.
Etwas stutzig wurde ich vor dem Ferdinandeum, wo die dunkelgrünen Brüder einen sich munter drehender Radarmast aufgebaut haben, passend zur aktuellen Ausstellung „Figur und Wirklichkeit„.
Vor dem Landestheater: Pssst, hier hat sich ein Pinzgauer versteckt. Ich sag aber nicht wo. Sucht selber.
Im Zauberwald nebenan grasen munter ein paar entlaufene Haflinger. Langsam kommt es mir nicht mehr nach purem Zufall vor, so viele Bundesheer Angehörige auf Wochenendurlaub in Innsbruck zu sehen.
In der Altstadt zeigen Profis den Augustsandsäcklern wie man wasserdichte Barrieren für zukünftige Hochwässer errichtet.
Berufswahl ist Charaktersache, auch bei Hunden!
Eigenartigerweise haben Pioniere am Boznerplatz eine Brücke aufgebaut, obwohl nirgendwo in der näheren Umgebung ein Fluß ist. Ich denke sie haben es in der Zwischenzeit gemerkt.
Dafür haben andere fleißige Pioniere am Innufer eine Trinkwasseraufbereitungsanlage gebastelt. Auch nicht schlecht.
Über die friedlichen Absichten der Uniformierten war ich mir nach dieser Entdeckung nicht mehr sicher: Einige Gebiete von Innsbruck wurden bösartig vermint. Nicht nett!
Zufälligerweise stand auf irgendeiner Wiese noch ein unmotivierter „Black Hawk“ rum. Der rote Pfeile am Heck zeigt die verwundbarste Stelle: Dort werden in amerikanischen Filmen mit dem Namen „Black Hawk down“ meistens die namensgebenden Flugobjekte angeschossen um dann spektakulär in einer afrikanschen Stadt runterzutrubeln.
Am Ende entdeckte ich meine mobilen Wecker wieder: Sie hatten nicht vor gegen Liechtenstein zu kämpfen, nein, ihre Aufgabe ist in Zukunft die einer Kletterburg für Kinder. Auch ein schöner Zweck nach der Ausmusterung dieser häßlichen Kriegsungetüme. KFOR: Kletterburg für oberlästige Kinder.
Hausmasta meint
Es ist aber auch immer das selbe mit Dir. Da lässt man Dich einmal alleine saufen gehen und was passiert? Innsbruck wird über Nacht zum Kriegsgebiet. Was hast denn wieder angestellt? Südtirol schon wieder den Krieg erklärt? Oder die Worte President, Bombe, Allah und Amischweine im selben Satz verwendet?
Du solltest in Zukunft entweder nur noch mit vernunftbegabten Begleitern saufen, die auf Dich aufpassen oder alleine in Deiner Wohnung ohne jegliche Verbindung zu Aussenwelt.
Hinweis in eigener Sache: Poetry Slam war cool; Grüsse von allen möglichen Leuten und 12.11.-14.11. im Terminkalender eintragen (sobald der wieder aus dem Urlaub zurück ist).
kindchenschema meint
Es ist wieder Frieden eingekehrt. Die Friedensverhandlungen waren recht schnell und problemlos: 1 Liter Milch, drei leere Semmeln und 10 dag Kantwurst.
Das ist recht fair für ein Friedensangebot, da sie den üblicherweise obligatorischen Orangensaft aus geostrategischen Gründen verweigerten.
12.-14. ist reserviert, wofür auch immer.
Posch-Paz meint
Von Einer Misere in die nächste…Man möchte meinen, du hast das Pech gepachtet.
vor ein paar Wochen noch stiegen dir drogenabhängige Bergbauarbeiter nach und nun a no des Bundesheer.
Vielleicht besteht da ein gewisser zusammenhang. Solttest mal darüber nachdenken.
Sonst schöne Grüße aus der großen sTADT nach Tirol und Ins Ländle.
Paz
Martin meint
Hallo, ich werde auf meiner Webseite in Kürze einen Blog einfügen lassen. Da mich das Thema Ausmusterung, Musterung etc. nicht nur interessiert, sondern ich da auch unterstütze möchte ich gerne die Trackback Funktion nutzen, kenne mich da aber nicht aus. Weißt Du wie ich einen Trackback von Deinem Blog zu meiner Seite setzen kann? Viele Grüße von Martin aus Köln