Nach dem ersten Imagefilm der Präsentation hätte ich fast schon wieder die übliche Salve an amazing, phenomenal und gorgeous erwartet, doch es kam ein wenig anders.
Mit dem gestern präsentierten iOS 7 ist Apple entweder unter Zugzwang sich neu zu erfinden oder sehr mutig ein erfolgreiches Erscheinungsbild komplett umzugestalten. Jonathan Ivy ist wohl der einflussreichste UI-Designer unserer Zeiten. Millionen Entwickler werden seinen Vorgaben folgen und tausende Designer werden seiner neuen Formsprache nacheifern.
Zum Glück hat er gestern das Ende der knubbeligen plastischen Icons eingeläutet. Seine reduzierte Sprache ist anspruchsvoll und eine große Herausforderung für Interface-Designer. Die Wenigsten werden diesem hohen Niveau folgen können und ich sehe schon massenweise plumpe Strichi-Strichi-Designs. Was ich gestern sehen konnte hat mich überzeugt. Die Gestaltung des neuen iOS 7 ist revolutionär und der massivste Einschnitt seit dem Beginn von iOS. Nächstes Jahr wird diese Revolution mit OS XI wohl auch den Desktop komplett umgestalten.
Das iOS 7 bereits ab einem iPhone 4 und dem iPad 2 läuft ist fantastisch, da wir dann auch noch im Herbst auf diese Fassung updaten können. Ein tolles Geschenk. Die Anschaffung von iOS-Devices hat sich schon gelohnt, wenn man fast zwei Jahre nach dem Kauf der Geräte noch ein topaktuelles OS geschenkt bekommt. Danke.
Der Mac Pro ist der nächste mutige Schritt. Apple ist zur Vernunft gekommen auch die Pro-User wieder als Zielgruppe anzusprechen. High-End in neuer Formgebung. Dieses Gerät ist Richtungsweisend. Wäre der Pro nicht erschienen, hätte sich Apple wohl von der Profilinie zurückgezogen und nur mehr den Consumermarkt versorgt. Danke, dass die Nische Profi noch interessiert. Offen bleibt der Preis, der wohl auch, ähnlich den Profimodellen der Macbook-Pro Linie in schwindelerregenden Höhen sein wird. Aber gut Ding braucht seinen Preis und auch die rein finanzielle Trennung Massenmarkt und High-End-Markt kann durch den Preis erfolgen, wie wir schon bei den Macbook Modellen gesehen haben. Dann muss aber die Leistung passen und dem ersten Eindruck nach macht sie das auch. Es wird ein toller Herbst.
Michael L. Cote meint
Da die WWDC Anfang Juni ansteht und die Bühne für iOS und OS X alleine wohl zu groß wäre, vermutet man auch die Präsentation des iRadios auf der Agenda. Wie schimanke.com aber gut zusammenfasst, steckt hinter Apples vermeintlichem Einstieg ins Streaming-Geschäft ein relativ neues Konzept, was relativ neuen Verträgen bedarf. So sollen sich die Verhandlungen mit Warner, BMG und Sony recht schwierig gestalten. Während Pranchenprimus Universal bereits im Boot sein soll, sträuben sich die drei durchaus relevanten Labels noch.
Stefan meint
ich fand die Präsentation ebenfalls echt gelungen, das neue iOS 7 könnte mich sogar dazu bewegen ein iPhone zu kaufen, mal schaun.
Ich habe eigentlich nur ein Problem, das Design des Mac Pro, ich finde es sieht aus wie ein High-End Mülleimer…
Herr S. meint
Warten wir mal auf das Endprodukt und gucken uns den Mülleimer dann in echt an. Ich finde die Größe bzw. Kleine des Gerätes top. Ein (hoffentlich) High-End Gerät in diese Größe zu haben ist super. Vor allem zählen beim Mac Pro wohl eher die inneren Werte. Der Cube hatte damals bei der Präsentation auch keine großen Bewunderer, heute ist er eine gesuchte Rarität und Sammlerstück 😉