Die Reihe „Die Konsumkinder bei den…“ gab es schonmal, ich finde sie nur nicht mehr. Und nein, es gibt hier kein redaktionelles Chaos im Archiv! Wir waren wie angekündigt in den Schweiz. Im Land von Käsefondue, Alphörnern, dem Almöhi, Schokolade und vielen Bankkonten.
Unser Programm war dicht gestrickt, ähnlich einem dicken Schweizer Wollschall. Doch schon die Anreise im KoKi-Mobil war äußerst fordernd, da wir seit über einem Jahr mit defekter Klimaanlage unterwegs sind und für unsere Fahrten mit Vorliebe die heißesten Tage auswählen. Wohltemperiert sind wir Richtung Westen und Finanzschonend über den Arlberg, der uns ein wenig Abkühlung bescherte.
Kreuzlingen vs. Konstanz
Unser Ziel war Kreuzlingen, das Schweizer Gegenstück zu Konstanz. Die beiden Orte liegen zusammengewachsen am Bodensee, einzig durch eine EU-Außengrenze getrennt. Mauer gibt es keine, der Grenzübertritt ist auch ohne gröbere Probleme möglich. Wir sind in diesen Tagen kein einziges Mal kontrolliert worden, obwohl wir stets mit der nötigen Nervosität Richtung Grenzbalken gerollt sind.
Die beiden Orte zeigen deutlich die Auswirkungen des starken Franken und der Eurozone: Eingekauft und ausgegangen wird in Konstanz, eigentlich schein das ganze Leben auf der deutschen Seite statt zu finden. Im Schweizer Kreuzlingen wird dafür gearbeitet. Hier wird die Kohle verdient, die über der Grenze verjubelt wird. Wegen des harten Frankens sind die Exporte aus der Schweiz teuer und exportorientierte Unternehmen haben den Hut auf. Tja, so ist das außerhalb der EU.
Wir haben uns natürlich den Luxus gegönnt und sind im Schweizer Kreuzlingen untergetaucht. Der Grund: Hier ist es viel ruhiger zum Schlafen, da die Party ja über der Grenze statt findet. Die Party haben wir uns tagsüber in Deutschland gegönnt: Den Pensionistenmarathon über die Insel Mainau.
Die Insel Mainau
Die Blumeninsel am Bodensee ist voll wunderbarer Themenwelten und wirklich hübsch anzusehen. Bei unserem Besuch war es ein wenig warm, so um die 45 gefühlte Grad, was die Botanik liebte und uns verlangsamte. Im Schmetterlingshaus stieg die Temperatur nochmals um grob 25 Grad und es wurde langsam durchwegs warm. Kein Problem für uns, sind wir doch durch unsere kaputte Klimaanlage abgehärtet. Der Eintritt ist mit 19 Euro kein Schnäppchen und wurde wohl von einem Schweizer festgelegt. Ich erspare Euch unsere Kalkulation, wie die Mainauer zu diesem Preis gekommen sind, es wäre kaum nachvollziehbar. Blumen haben wir keine gepflückt und auch die Senioren haben wir nicht gefüttert. Wir waren also reine Beobachter und Genießer.
Unser Konzil – Hach, was waren wir jung
In Konschtanz (so spricht man es aus!! Ganz wichtig!!!) beeindruckte uns erneut die wunderbare Altstadt und wir erinnern uns gerne an unseren letzten Besuch 1417, als wir gemeinsam mit dem frisch gewählten Papst Line-Dance am Bodenseeufer übten. Welch schöne Momente wir damals dort verlebten. Abends zeigten wir unserer Gastgeberin noch, wie Tiroler echte Käßspätzle machen.
Am letzten Tag unseres Besuches wurde uns zu Ehren ein Feuerwerk gezündet und die Häuser üppig beflaggt. Der 1. August scheint den Schweizern ein besonderes Datum zu sein. Nach einem raschen Rütlischwur am Vormittag, ging es auch schon wieder nach Hause. Wir warteten noch ein wenig bis die Sonne im Zenit stand, um die Folgen der defekten Klimanalage mit dem Nutzen einer mobilen Saune zu tauschen und nur wenige Stunden später erreichten wir müde aber voll neuer Erlebnisse unser Zuhause.