Um eines ganz klar vorweg zu klären: Ich kann nicht kochen! Ich esse sehr gerne, aber für die Zubereitung bin ich nicht geboren. Mir fehlt es an Erfahrung und Kreativität die Zutaten nach Gefühl zu ergänzen, wissen, welche Beiträge welche Nuancen erreichen. Ich bin ein Rezeptkocher und das komplett nach Vorgabe: Kein Milligramm daneben, keine Sekunde zu lang.
Einzig mein französischen Zitronen-Honig-Hühnchen habe ich schon so gigantisch oft gemacht, dass es allen Nahestehenden wahrscheinlich schon aus den Ohren hängt. Hier schwinge ich den Kochlöffel allerdings fast ein wenig souverän: Kenne alle Zutaten auswendig und weiß auch welcher Bestandteil für welche Note verantwortlich ist. Wären doch nur alle Rezept so.
Julia & Julie & Herr S.
Vor einiger Zeit (Jahren?) haben wir erneut Julia & Julie gesehen, ein charmanter Film über das Bloggen Anfang/Mitte der Nuller-Jahre in Kombination mit der französischen Kochkunst der 50er-Jahre und Julia Child. Dieser Film war immer ein klein wenig Motivation doch selber so ein unheimlich tolles Projekt zu starten: Ein ganzes Kochbuch in einem Jahr durcharbeiten. Jeden Tag ein neues Rezept. Mir ist inzwischen völlig klar: Das werde ich nie im Leben schaffen. Kein Weltuntergang, muss mein Leben wegen einer anderen Begründung als Biopic verfilmt werden.
Dennoch hat mich Julia Child und ihr Kochbuch gelockt und ich bin auf die Suche gegangen. Gefunden habe ich im selben Verlag das Buch „Die klassische italienische Küche“ von Marcella Hazan. Hui, das hatte gewonnen, ich liebe die italienische Küche. Gekauft!
Dieser Kauf liegt bereits einige Zeit zurück und ich habe einzig daraus die Spaghetti Carbonara gekocht. Die waren allerdings durchaus gelungen, wie meine Mitesser bestätigt haben. Auch ich fand das Ergebnis damals durchaus ok und war über die Spaghetti und mich selbst mittelfest verwundert. Geht doch.
Kürzlich gab es im Zuge des Neujahres und der damit verbundenen Motivationsausbrüche den erneuten Versuch das Gericht von damals zu replizieren. Nun ja, komplett überzeugt bin ich jetzt nicht mehr. Die Tischgesellschaft war zwar dankbar zufrieden, aber frenetischer Jubel sieht anders aus. Ich denke wir werden erneut ein paar Kleinigkeiten abändern und das Ganze nochmal probieren müssen. Wird schon werden. Ist ja auch kein Fehler zwei Rezepte revolversicher im Repertoir zu wissen.
Mahlzeit.