Ich habe noch keine genaue Statistik, in welchem Update-Rythmus ich meine Geräte neu kaufe, doch dieser Tage ist nach zehn Jahren wieder ein großes Macbook Pro 16″ bei mir eingezogen. Wie schon 2010 in der Top-Ausstattung: 2,4 GHz 8-Core Intel Core i9 , 32GB RAM, AMD Radeon Pro 5500M mit 8 GB , 1TB Platte. Soweit die Eckdaten.
Der Vergleich zum zehn Jahre älteren Bruder ist spannend. Äußerlich hat sich nicht so viel getan. Das Innenleben ist allerdings völlig umgekrempelt. Doch nicht alles was neu ist, ist zwingend besser. Manches ist inzwischen technisch antiquiert, doch fangen wir von vorne an.
Das Äußere
Nach dem mutigen Schritt die Butterfly-Tastatur wieder durch die bewährte Scherenmechanik zu ersetzen und das Tastenlayout wieder den älteren Modellen entsprechend anzupassen (Cursor-T, ESC-Taste), ist das Äußere der beiden Rechner beeindruckend ähnlich. Das 2010er wirkt insgesamt etwas „molliger“, die Kanten sind stärker abgerundet. Auch war das alte Modell etwas wuchtiger. Es stehen beim Gewicht 2,54 kg gegen aktuelle 2,0 kg.
Ins Auge fällt natürlich das gigantische Trackpad. Auch ohne das alte Modell im direkten Vergleich zu sehen ist mir beim erstem Mal die gigantische Trackpad-Fläche des 16ers aufgefallen. Das 2010er Trackpad war schon unheimlich funktionell und fehlerfrei. Einzig Force Touch und der „virtuelle“ Klick haben hier noch gefehlt, die Force Touch Trackpads mit Taptic Engine wurde aber erst ab 2015 verbaut.
Die Anschlüsse
Die Vielzahl der Anschlüsse ist ein weiterer gigantischer Unterschied. Die Konnektivität war damals umfassend und nicht alle angebotenen Anschlüsse hatte ich jemals in Verwendung. Hier hatte Apple ein komplettes Umdenken der Doktrin hin zum kleinsten gemeinsamen Nenner. Das aktuelle Macbook bietet jetzt vier USB-C Anschlüsse. Basta. An diese kann man mittels Adapter anschließen was man möchte.
Ich habe mit dem 12″ Macbook, das ich seit zwei Jahren in Verwendung habe, schon die Erfahrung ohne Anschlüsse auszukommen. Intensiv vermisse ich einen SD-Card Einschub, das wäre schon praktisch, aber das ist wohl mein spezielles, persönliches Bedürfnis, das andere eventuell nicht haben. Dann besser den kleinsten gemeinsamen Nenner: USB-C, so ist heute Apples Philosophie die Anschlüsse betreffend.
Inzwischen antiquiert wirkt das CD-Laufwerk. Diese Technik ist wirklich überholt und in einem modernen Rechner nicht mehr nötig. Keine Ahnung, wann ich das letzte Mal eine CD am Rechner benötigt habe.
Ich vermisse allerdings den MagSafe Anschluss. Das war wirklich eine sehr beruhigende Technik: Den Rechner am Netzteil ohne permanent Angst zu haben, jemand reißt alles runter. Da war Apple schon einmal fortschrittlicher in der Benutzerfreundlichkeit, wobei es auch hier inzwischen Adapter für den MagSafe gibt.
Der Bildschirm
Wir haben jetzt 16″ nicht mehr 15″ und sind trotzdem kompakter in der Größe. Was natürlich sofort ins Auge sticht, wenn man den alten Rechner längere Zeit nicht mehr im Betrieb hatte, ist die Retina-Auflösung. Das ist schon wirklich gigantisch im direkten Vergleich. Auflösung und Bildqualität sind kein Vergleich. Da liegen Welten dazwischen.
Im Jahr 2010 konnte ich noch zwischen mattem und glänzendem Display auswählen, diese Option steht heute nicht mehr zur Verfügung, stört aber auch nicht wirklich. Man erkennt bei meinem 2010er am grauen Bezel-Rahmen, dass es ein mattes Display hat. Bei der Glanz-Variante war die Bezel damals schon schwarz.
Die praktische Nutzung – Ein Fazit
2012 bin ich kurz auf ein Macbook Air (1,35 kg), später auf ein 13″ Macbook Pro (1,58 kg) gewechselt, weil mit das 15″ Macbook Pro (2,54 kg) als täglicher Begleiter einfach viel zu schwer war. 2018 dann der Wechsel auf das ultrakompakte 12″ Macbook (0,92 kg). Hier war die Leistung allerdings schon spürbar schwächer.
Meine Anforderungen haben sich im Laufe der letzten 10 Jahre gewandelt. Stationär habe ich zu Beginn der 2010er Jahre mit einem iMac gearbeitet. Mit dem Wechsel auf das 13″ Macbook Pro ging der iMac in Pension und ich hatte nur einen externen Monitor zur Horizonterweiterung. Ende 2017 dann erneut der Wechsel auf einen iMac und das kleine Macbook 12″.
Aktuell habe ich nun den iMac (Ende 2017) und das 16″ Macbook Pro (2019). Damit kann ich nun auch zuhause mit großem Display und voller Leistung arbeiten. Für Kleinigkeiten war das 12er Macbook grundsätzlich schon ok, aber auf Dauer einfach kein Arbeitsgerät für einen Grafiker.
Das neue Macbook Pro 16″ ist somit mein zur Zeit stärkster Apple-Rechner. Die Leistung ist höher als bei meinem Büro-iMac. Die Büro-Leistung reicht aber dennoch für die kommenden Jahre völlig aus. Ich denke mit dem aktuellen Setting werde ich die nächsten Jahre gut arbeiten können.
Warum ein Macbook Pro 16″?
Es stellt sich natürlich die Frage, warum ich diese definitiv unheimlich teuren Rechner verwende. Gut, ich arbeite inzwischen seit fast 20 Jahren mit Apple, also seit es OS X gibt. Zu Beginn auch noch mit OS 9. Seit 15 Jahren ausschließlich mit Apple. Gut, ist so. Ich finde inzwischen wäre ein Windows PC auch voll ok: Billiger und in der Leistung viel besser an meine Bedürfnisse anpassbar. Tja, der Mensch ist ein Gewohnheitstier und ich bin es einfach gewohnt. Desto älter man wird, desto unflexibler wird man.
Zudem sind diese Rechner Arbeitsgeräte, mit denen ich mein Geld verdiene. Da benötige ich einfach sehr gute Geräte, die zwar ihren Preis aber auch eine hohe Qualität haben. Ich hatte in all den Jahren erst einen defekten Akku und sonst noch nie ein technisches Problem der Hardware (auf Holz klopf). Alle Geräte haben bei mir eine volle Versicherungsabdeckung für fünf Jahre und ich hatte immer schon zwei Geräte parallel aufgesetzt, wenn einer nicht mehr läuft, hätte ich sofort einen Ersatz mit identischem Softwaresetup.
So, das wärs mal mit diesem Vergleich der Generationen. Vielleicht schreib ich irgendwann einen kurzen Artikel über meine bisherigen Applegeräte im Rückblick, wäre sicher auch eine schöne Zeitreise.
Habt ihr Fragen zu den beiden Macbook Pro aus dem Jahr 2010 und 2019 bitte einfach einen Kommentar schreiben, ich freue mich.